Über Fluktuation und die damit verbundenen (versteckten) Kosten habe ich bereits am 29.09.2020 einen Beitrag veröffentlicht (Link dazu: Fluktuationskosten sind gewinnvernichtend). Als Leser hast du ja dort bereits erfahren, wie viel Geld eine Fluktuation deiner Firma (zumindest ansatzweise) kosten würde. Falls die Fluktuation der einzige Kostenfator wäre, wäre es nicht so schlimm. Was viel schlimmer ist: wenn jemand deine Firma verlässt, nimmt er dadurch nicht nur wertvolles Wissen mit, sondern erzählt er auch anderen davon, warum er gegen deine Firma entschieden und schlussendlich gekündigt hat. Uups! Dieser drohende Imageschaden ist keinesfalls für einen zielgerichteten Aufbau und/oder einen nachhaltigen Ausbau deines Employer Brandings vorteilhaft! Als Schlussfolgerung lässt sich daraus ziehen, dass es sich fast immer lohnt, in Mitarbeiterbindung zu investieren, die das Hauptziel hat, deine Mitarbeiter zu Fans deiner Firma zu machen, die sich mit deiner Firma langfristig identifizieren. Du denkst, es ist ein fantastisches Ziel, das du dir nur wünschen kannst? :-)) Nein! In diesem Beitrag zeige ich dir, wie es gelingen kann, engagierte und motivierte Mitarbeiter langfristig an deine Firma zu binden.

Reagierst du auf Kündigungen nach dem Motto „Reisende soll man nicht aufhalten“ mehr oder weniger gleichgültig? Bitte glaub mir: aus unternehmerischer Sicht ist dabei wohl keine Floskel so gefährlich wie diese! Nicht aufhalten? Im Gegenteil: die (potenziellen) Leistungsträger musst du aufhalten! Und zwar mit allen möglichen Mitteln! Denn Fluktuation vernichtet latent den Gewinn deiner Firma! Wer sich seiner Firma verbunden fühlt, ist auch bereit, mehr Leistung zu bringen und hat bessere Ideen, die seine Firma voranbringen. Du hast sicherlich solche Mitarbeiter auch in deiner Firma. Was treibt solche Mitarbeiter voran, sich so unermüdlich für deine Firma einzusetzen? Ein hohes Gehalt? Ein lukratives Dienstauto (auch zur Privatnutzung)? Ja, diese Faktoren spielen sicher eine Rolle – aber keine große. Lt. Global Talent Monitor der Unternehmensberatung Gartner, der quartalsweise ermittelt, was Bewerbern und Mitarbeitern in ihrem Job besonders wichtig ist landet das Gehalt regelmäßig auf mittleren Plätzen! Wie ist denn das beste Unternehmen für Bewerber und Mitarbeiter? Einige Punkte sind für nahezu alle Bewerber und Mitarbeiter wichtig: eine Work-Life-Balance und flexible Arbeitszeit und ein passendes Gehalt. All das ist noch relativ einfach zu organisieren. Tiefer geht es bei Dingen wie: konstruktive Feedbackkultur, Wertschätzung, Anerkennung und Respekt sowie die Möglichkeit für eigenverantwortliches Arbeiten. Diese Punkte sind Teil der Unternehmenskultur, die eng mit der Arbeitgeberattraktivität zusammenhängt. Dies muss von innen heraus wachsen.
Natürlich können Incentives die Mitarbeiterbindungswirkung gezielt stärken. Incentives sind wörtlich gesprochen Anreize, die in verschiedenen Formen angeboten werden können, vom Erlebnisgutschein bis zum Sabbatical. Die Idee dahinter: Geld allein macht nicht glücklich, auch wenn das Gehalt hoch, die Prämie üppig und der Dienstwagen lukrativ ist. Viel mehr Leistung bringen die Top-Mitarbeiter dadurch nicht unbedingt. Anders sieht das bei Incentives aus, die deine Mitarbeiter mit ganz anderen Mitteln glücklich machen. Dazu können zum Beispiel diese sein:
- Essensgutscheine
- Homeoffice
- Zusatzurlaub
- Freiwillige Jubiläumsgeschenke (nicht tarifvertraglich oder kollektivvertraglich vorgesehen)
- Betriebliche Altersvorsorge
- Mitarbeiterrabatte
Dass direkt nach der Einführung der mitarbeiterbindenden Maßnahmen die Umsätze ins Unermessliche steigen und die Fluktuationsrate sofort sinkt, ist ein Trugschluss. Geduld ist hier angesagt, denn solche Maßnahmen wirken langfristig. Sie haben keinen Einfluss auf den direkten wirtschaftlichen Erfolg, doch sie binden die Mitarbeiter an deine Firma und steigern die Zufriedenheit. Und so wird letztendlich mehr und bessere Leistung gebracht.