Hast du dir die Fragen mal gestellt, wofür sich Recruiting im Social-Media-Kanal bezahlt macht und wann es geeignetere Methoden gibt? Eines kann ich dir vorweg bereits als Tipp mitgeben: die Vorarbeiten sind dabei entscheidend für den Erfolg.
Durch den steigenden Fachkräftemangel wird grenzenübergreifendes Recruiting immer bedeutender. Überdies nützen unterschiedliche Branchen unterschiedliche Plattformen. Zunehmend gibt es mehr Social-Media-Plattformen, die berufliches Netzwerk anbieten. Im DACH-Raum sind XING und mittlerweile auch Facebook, LinkedIn und Google+ beliebte Plattformen für Arbeitsuchende, Personalvermittler und Arbeitgeber. Hinzu kommt eine Fülle von regionalen, nationalen und internationalen branchenspezifischen Portalen mit ähnlichen Möglichkeiten. Die hier näher beleuchteten Portale sind die für österreichische Arbeitgeber im Recruiting, Netzwerken, Aufbau eines Talentpools aktuell beliebtesten Plattformen.
Knapp 46% aller Mitglieder von XING stammen aus DACH-Region. Daher wird XING überwiegend als das „Netzwerk für berufliche Kontakte“ verwendet. Als Mitglieder besteht es die Möglichkeit, mit seinem privaten Profil als Recruiter aufzutreten als auch die Firmenseite zu nützen, um die Stellenanzeigen zu posten und zu verlinken. Kostenlos ist die Basisversion der Seite. Ein Upgrade ist sowohl für Privatnutzer als auch für Firmen kostenpflichtig. Firmennews können von allen XING-Mitgliedern abonniert werden. Empfehlungen können abgegeben werden. Und so wird ein Link auch dem persönlichen Netzwerk zur Verfügung gestellt. Die kostenpflichtige Mitgliedschaft mit Zusatzfeatures haben im Jahr 2012 knapp 7% von rund 12% Millionen Benutzern in Anspruch genommen. Im Gegensatz zu Facebook können XING-Benutzer mit Premium-Mitgliedschaft sehen, wer auf ihr Profil klickt und durch welchen Link Interesse entstanden ist. Recruiter nützen XING durch Onlinestellen ihrer Jobanzeigen, aber auch zur Dierektansprache potenzieller Kandidaten mit Hilfe der Stichwortsuche. Die Zielgruppe sind die Personen mit Berufserfahrungen unterschiedlicher Altersgruppen, die im deutschsprachigen Raum arbeiten wollen. Gut geeignet ist XING für sämtliche Positionen in Bereichen wie HR, Vertrieb, Einkauf, etc. von Einstiegspositionen bis Führungs-, Stab oder Schlüsselkräfte. Weniger gut geeignet ist XING für technische Positionen, IT oder international ausgerichtete Stellen.
Ein Unternehmen richtet eine individuelle Präsenz auf Facebook durch die Erstellung einer kostenlosen „Facebook-Page“ ein. Die Pinnwand dient der Kommunikation und dem Informationsaustausch mit interessierten „Followern“, die „Gefällt mir“ oder „Like“ geklickt haben. Diese Seite wird individuell gestaltet und durch unterschiedliche Rubriken mit Gewinnspielen, Jonanzeigen, Produktneuheiten etc. kontinuierlich aktualisiert. Eine langfristige Bindung ist nur durch Generierung von Inhalten möglich. Einer Studie aus dem Jahr 2012 von Socialmediaradar.at zufolge verwenden knapp 1,3 Österreicherinnen (49%) und 1,5 Österreicher (51%) Facebook. Von diesen 2,8 Millionen Österreichern sind 2,5 Millionen (ca. 90%) zwischen 15 und 50 Jahre alt.
- Google+
Weltweit nützen bereits mehr als 90 Millionen User Google+ (Google, 2012). Das Aktivieren eines Google-Account ist erforderlich und reicht aus, um eine Unternehmensseite anzulegen. Die Kontakte werden in Kreise gruppiert, die man selbst definiert. Inhalte können dementsprechend getrennt kommuniziert werden. Es besteht die Möglichkeit, Privatperson oder Unternehmen außerhalb des eigenen Netzwerks zu folgen und Beiträge von anderen Personen zu kommunizieren und zu befürworten. Web-Alerts informieren, wenn der eigene Name oder der des Unternehmens im Internet gesucht oder angezeigt wurde. Für Unternehmen gibt es zusätzlich auch die Möglichkeit, den Erfolg der eigenen Aktivitäten auf Google+ über Google Anlaytics zu messen. Google+ bietet unterschiedliche Varianten der Personsuche an, auf z.B: FindPeopleonPlus. Sowohl Berufseinsteiger, Studienabgänger als auch erfahrene Fachkräft sind vertreten. Dies ist vor allem für international orientierte Unternehmen interessant.
LinkedIn ist, vergleichbar mit dem deutschen XING, ein berufliches Kontaktnetzwerk mit amerikanischen Wurzeln. Zunehmend wird LinkedIn auch beliebter in Europa. Ehmalige Kollegen können direkt empfohlen und deren Kenntnisse und Fähigkeiten bestätigt werden. Ähnlich wie bei XING sind hier auch die Kontakte, die Anzahl der Kontakte und die Seitenaufrufe sichtbar. Die User sind vorwiegend gut ausgebildet. Branchenübergreifend sind sowohl Fach-, Führungs-, IT und technische Spezialkräfte vertreten.